Ableitungsverfahren
Das Baunscheidverfahren mit histaminhaltigem Öl gehört zu den Ableitungsverfahren, das einer Hautreizung mit Brennnesseln oder Mückenstichen nachempfunden ist.
Dazu wird mit einem Einweg-Nadelstempel (dem sogenannten Lebenswecker) die oberste Hautschicht der zu behandelnden Hautzone leicht perforiert und anschliessend ein spezielles Baunscheidtöl eingerieben. Nach wenigen Minuten bilden sich kleine intrakutane Bläschen (Quaddeln), die Lymphflüssigkeit enthalten. Dabei entsteht Juckreiz und leichtes Brennen, was ein gewünschter Effekt ist. Die Quaddeln verschwinden innerhalb einer Stunde wieder und hinterlassen keinerlei bleibende Hautveränderungen. Durch die Quaddelbildung wird erkennbar, dass das Baunscheidtverfahren die ableitenden Funktionen des Lymphsystems und damit die interstitielle Entsorgung anregt.
Das Baunscheidtverfahren wird in der TEN häufig angewendet und ist bei einem breiten Spektrum von Krankheiten und Beschwerden indiziert.
Wirkung
Durchblutungssteigernd, schmerzlindernd auf reflektorischem Weg, tonusregulierend.